Freitag, 28. April 2017

Bonn journée, wir sind in Frankreich

Freitag, 28. April 2017 - wir sind in Marseillan Plage auf dem Stellplatz
GEO-Daten: N 43°19´02"  O 03°32´55"
heute 374 Kilometer Fahrstrecke 

Da ich heute wieder den Trailer abhängen musste, fiel mein Blick auf das Stützrad. Das hat in Spanien aber gelitten! Diese verfluchten Humps auf den Straßen. Gerade in Cambrils waren die so extrem hoch, dass ich es richtig deutlich gespürt habe, wie das Deichselrad aufgesetzt hat. Trotz Schleichfahrt über diese absolut unsinnigen Hindernisse!

Dafür lief die Fahrt heute glatt - mit Ausnahme meiner Zickzackfahrt auf der Autobahn. Der böige Wind blies mächtig. Dazu schien aber die Sonne kräftig, sehr zur Erbauung unser guten Laune. 
Die Berggipfel im Hintergrund sind noch vom Schnee bedeckt

Den Stellplatz haben wir sofort gefunden, und auch die Einfahrt war von uns direkt ausgemacht! Erstmal habe ich zugeschaut wie andere Camper den Automaten bedienten. Personal ist nicht vorhanden. Aber am Display kann man sogar die deutsche Sprache anklicken. Sodann wird man durch das Menü geführt. Alles klar, ich rangiere vor die Schranke, stecke meine EC-Card in den Schlitz und handle so wie mir angezeigt wird. Hurra, es hat funktioniert und der Automat spuckt meinen Beleg aus. Frohgelaunt besteige ich das Wohnmobil, lege den Gang ein und.........
das kann doch nicht wahr sein! Die Schranke hat sich geschlossen, und ich sitze fest!

Denn hinter mir stauen sich schon die nächsten Gäste. Die Straße ist auch nicht so breit, dass ich mit dem Gespann zurücksetzen könnte. Und nun?
Der nachfolgende Camper ist ein Franzose. Der telefoniert mit der Verwaltung und erklärt das Problem. Ergebnis: Ich soll warten, es kommt jemand. Nach etwa einer viertel Stunde erscheint tatsächlich eine kompetente Person. Die nimmt meinen Beleg, gibt am Automaten an der Tastatur irgendwas ein, und Sesam öffne dich, die Schranke geht hoch, ich kann einfahren.

Nachdem wir eingeparkt haben machen wir als erste eine Kaffeepause. Was wollen wir weiter unternehmen? Wir besuchen die Touristeninformation direkt nebenan. Dabei schauen wir uns auch auf dem Stellplatz ein wenig um. Alles in französischer Hand!

Irmgard gelüstet es nach Muscheln essen in einem Restaurant. Aber..... es ist hier noch extremer als in Spanien.
Abends öffnen die Gaststätten erst um 21.00 Uhr. Da können wir doch nichts mehr an Speisen zu uns nehmen. So werden wir dann Morgen zur Mittagszeit einen neuen Versuch starten. Das Restaurant und das Gericht haben wir uns schon ausgesucht: Muscheln in Roquefortsauce.

Wir gehen dem Geruch der Seeluft nach und kommen tatsächlich  ans Wasser. An der Bar ein kleiner Campari-Orange hebt unsere Laune. 

So haben wir nach diesem Spaziergang einen ersten Eindruck von dem Ort erfahren.

Voll auf Tourismus ausgerichtet. Und auch um diese Jahreszeit schon "Fullhouse". Und anders als in Spanien treffen wir kaum deutsche Landsleute.

Zurück am Mobil bekommen wir etliche Besuche von Händlern die ihre Waren anbieten. Ein cleveres Bürschen war auch dabei. Der stand vor meinem Anhänger mit dem Smartphone in der Hand und hantierte damit herum. Passt es ihm nicht, dass mein Trailer hier einen Stellplatz blockiert?
Ich spreche ihn an ob es ein Problem gibt. Er verneint das und drückt mir sein Handy an mein Ohr. Und was höre ich?
Eine Damenstimme in perfektem Deutsch bietet frische Austern und erlesene Weine an! So geht das heute!

Und so langsam legt sich die Betriebsamkeit auf diesem Wohnmobilstellplatz und wir gehen zum Feierabend über. 
Vogelperspektive von unserem Stellplatz. Hier habe ich markiert, wo wir jetzt tatsächlich stehen.


2 Kommentare:

  1. Hallo "Spanienauswanderer",
    ihr habt ja schon ordentlich Kilometer "gefressen". Das Stützrad besteht ja zum Glück aus Vollgummi, sonst wäre es jetzt platt und Reifenwechsel angesagt. Man sollte in Spanien das Stützrad vielleicht abbauen, die Kugel der Anhängerkupplung bei deinem Concorde sitzt ja auch sehr tief. Das Erlebnis an der Platzschranke war ja ein richtiges Abenteuer. Perfekter wäre doch nur noch ein Senken der Schranke zwischen Mobil und Anhänger - ein Alptraum, aber sicherlich auch technisch nicht unmöglich-.
    Übrigens ist der Kikocampingplatz wieder sehr voll - auch viele Spanier sind da, haben Montag auch einen Feiertag. Josef (der Katzenopa)ist auch noch hier. Grund: sein Kater "Pedro" hatte noch keine Lust auf Deutschland und ist den ganzen Tag auf "Abschiedstour" gewesen, wollte absolut nicht in das Mobil. Nun will Josef am Samstag los - natürlich nur wenn "Pedro" möchte. Euer Kater Blue hockte an "euer" Platzecke und schaute mich fragend an (wo sind meine "Dosenöffner") als ich vom Duschen kam (die Duschen waren wegen Heizungsausfall heute allerdings kalt. Jetzt allerdings wieder okay). Gegend Abend wurde euer Platz von einem deutschen Ehepaar mit Wohnwagen belegt - vielleicht nehmen die ja den Kater auf. Ansonsten sind wegen der Fülle die Unterkunftsmöglichkeiten gestiegen. Und noch etwas: Kappt das Seil an dem Ihr die Sonne angebunden und mitgenommen habt. Heute hier wieder bewölkt, etwas Regen und nur 13 Grad!!! Wir wollen die Sonne wieder haben und wie gewohnt draussen frühstücken und sitzen. Heute war ich noch bei der "Platzfriseurin", die hat jetzt nicht viel Arbeit weil die "Überwinterer" weg sind. Sonst ist hier nichts passiert. Wünschen eine stresslose Weiterfahrt.
    Liebe Grüße von
    Karin und Bernd aus Oliva (E) Am 28.04.2017 - 22:52 Uhr

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  2. Als erstes möchte ich Euch mitteilen, wie sehr ich mich immer über einen Kommentar freue. Vielen Dank dafür! Die Idee mit dem Abbauen des Stützrades habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Vorerst habe ich das Stützrohr gedreht. So kommt das Rad etwas höher und kann auch immer noch frei drehen. Vielleicht hilft das schon etwas.
    Aber diese Dellen wie in Spanien sind wohl nun vorläufig passe. Hoffentlich. Liebe Grüße und beste Wünsche auf Sonnenschein senden Euch Irmgard und Jürgen

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